Hoi Quote

Überparteilicher Verein zur Erlangung einer gesetzlich verankerten Geschlechterquote in politischen Gremien, Initiative HalbeHalbe
2017–2021

Bei den Landtagswahlen von 2017 erhielten Frauen nur noch drei von 25 Landtagsmandaten. Als Reaktion darauf riefen Katrin Hasler-Dobratz, Corina Vogt-Beck und Karin Jenny in den sozialen Medien zur Gründung eines Vereins auf. Der Verein Hoi Quote wurde am 4. März 2017 gegründet, im ersten Vorstand arbeiteten neben den Initiantinnen Conny Büchel-Brühwiler und Eva-Maria Schädler mit. Ziel war die Einführung einer Geschlechterquote für alle öffentlichen politischen Gremien in Liechtenstein. Mit einer gesetzlich verankerten Geschlechterquote sollte eine angemessene Repräsentation beider Geschlechter bei politischen Entscheidungsprozessen gesichert und die strukturelle Diskriminierung aufgrund des Geschlechts bei Wahlen auf Landes- und Gemeindeebene sowie bei der Erneuerung in öffentlichen Gremien verringert werden. Der Verein Hoi Quote machte Öffentlichkeitsarbeit, nahm an Veranstaltungen und Podiumsdiskussionen teil und verfasste einen Schattenbericht zuhanden des UNO-Menschenrechtsausschusses.

Als erste politische Aktion reichte Hoi Quote 2017 eine Petition ein, mit der sie Landtag und Regierung aufforderte, dem Regierungsbeschluss von 1997 (RA 97/1833-0101, 0208) endlich verbindlich nachzukommen. Dieser sah vor, bei der Bestellung von Gremien wie Kommissionen, Arbeitsgruppen und Delegationen eine ausgewogene Vertretung von Frauen zu gewährleisten (mindestens ein Drittel, Ziel Parität). Die Petition wurde vom Landtag mit 15 Ja-Stimmen angenommen. Allerdings folgten daraus keine konkreten Massnahmen von Seiten der Regierung.

2019 lancierte der Verein Hoi Quote die Verfassungsinitiative HalbeHalbe. Diese hatte zum Ziel, den Artikel 31 der Landesverfassung «Mann und Frau sind gleichberechtigt» mit dem Zusatz «Die ausgewogene Vertretung von Frauen und Männern in politischen Gremien wird gefördert.» zu erweitern.

Für die Kampagne wurde ein sechsköpfiges geschlechterparitätisches Initiativkomitee gegründet, dem nebst Corina Vogt-Beck und Ines Rampone-Wanger (seit 2018 im Vorstand) von Hoi Quote, Markus Becker, Roland Marxer, Martina Haas, Walter Kranz und Remo Loser angehörten.

Der Landtag lehnte die Initiative im März 2020 ab, daraufhin kam es zur Volksabstimmung. Am 30. August 2020 entschied sich das Stimmvolk mit 78,8% gegen das Initiativbegehren. 2021 löste sich der Verein Hoi Quote auf.


Literatur und Quellen

  • Initiative HalbeHalbe, Webseite: Link